Sehr interessiert zeigten sich die Mitglieder des Gemeinderates am Innenstadtentwicklungskonzept für Bruneck, das von drei Vertretern der TU Wien vorgestellt wurde, die online zur Sitzung zugeschaltet waren.
Kurz zur Vorgeschichte: Die TU Wien ist im Rahmen eines Interreg-Projektes mit der Ausarbeitung eines Innenstadtentwicklungskonzeptes für die Städte Bruneck, Hermagor-Pressegger See, Lienz und Spittal an der Drau beauftragt worden. Der Bruneck betreffende Teil wurde bei der Ratssitzung von den Mitarbeitern der TU Wien, Florian Pühringer, Martin Aufhauser und Elio Pescatore, vorgestellt. Konkret analysiert wurden die Grünraumvernetzung in Bruneck, die Bedeutung der Flussräume, die aktive Mobilität, die Erreichbarkeit der Innenstadt von den Bahnhöfen sowie die Anforderungen, die eine inklusive Stadt künftig zu erfüllen hat.
Die Mitglieder des Gemeinderates lobten das Konzept, darunter besonders die Idee der verstärkten Einbindung des Kühbergls in das Stadtbild, der Schaffung von Fußgängerzonen, beispielsweise in der Herzog-Sigmund-Straße, die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung im allgemeinen und die Aufwertung der Flusslandschaften. Auch wurde die Ausweitung des Entwicklungskonzeptes von der reinen Innenstadt auf die Wohngebiete angeregt.
Bauleitplanänderungen in Stegen und Reischach
Der Gemeinderat hat zwei Bauleitplanänderungen genehmigt. Zum einen geht es um die Änderung des Straßenverlaufes am Stegener Marktplatz mit Änderung der Flächenwidmung, die für die geplante Neugestaltung der Zone rund um den Stegener Marktplatz notwendig ist. Der entsprechende Beschlussvorschlag wurde einstimmig genehmigt.
Die zweite Änderung wurde kontroverser diskutiert. Sie betrifft die Umwandlung von Landwirtschaftsgebiet in Zone für touristische Einrichtungen/Beherbergung in Reischach, die eine Aufstockung der Betten des bestehenden Beherbergungsbetriebes von 60 auf 124 beinhaltet. Einige Mitglieder des Gemeinderates äußerten sich kritisch zur Aufstockung aufgrund der damit verbundenen erhöhten Verkehrs- und Energiebelastung. Andererseits wurde auch der Umstand hervorgehoben, dass es sich um einen familiengeführten Betrieb handelt, der auch Dorfgasthaus ist und sich nicht im Höchstpreissegment befindet. Deshalb solle die Erweiterung ermöglicht werden. Die Bauleitplanänderung wurde schließlich mit 18 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen genehmigt.