In den vergangenen Jahren wurde in Bruneck ein sehr sauberer Biomüll gesammelt, die Bürgerinnen und Bürger Brunecks achten also darauf, was in der braunen Tonne landet.
In den letzten Monaten ist es aber vorgekommen, dass in den braunen Containern für den Biomüll auch Säckchen aus „Bioplastik“ vorgefunden wurden. Im Einzelhandel findet man nämlich immer häufiger den Begriff „Bioplastik“ auf Produkten, die damit vermeintlich auch zur Entsorgung von Biomüll dienen.
Bioplastik als Begriff klingt zwar gut, ist aber oft schlicht und einfach nur ein Werbebegriff. Häufig sind diese Produkte weder wirklich biologisch einfach abbaubar, noch bestehen sie aus biologischen Rohstoffen. Die wirklichen Eigenschaften sind für die Käuferinnen und Käufer auch gar nicht nachvollziehbar, da es für Bioplastik keine Normen gibt.
Selbst wenn einige dieser Einwegprodukte einfach abbaubar wären, geschieht das in der Realität aber so gut wie nie, da die Kompostieranlagen für Biomüll eine viel kürzere Verrottungszeit haben als für den Abbau der Säckchen notwendig wäre. Zudem wären für den Abbau von Bioplastik Idealbedingungen notwendig, die in der Realität nicht gegeben sind, wenn nicht eine zusätzliche maschinelle Bearbeitung vorgelagert wird. Schlussendlich müssen diese Produkte also meist aus dem Biomüll aussortiert werden.
„Wir wissen, dass es die Bürgerinnen und Bürger gut meinen, wenn sie für den Biomüll eigens solche Säckchen kaufen, wir ersuchen aber darum, auch in Zukunft, bis wirklich einfach kompostierbare Alternativen auf den Markt kommen, keine Einweg-„Bioplastik“-Produkte für die Entsorgung des Biomülls zu verwenden, sondern den Biomüll auch weiterhin in einem wiederverwendbaren Kübel, einem Papiersäckchen oder in Zeitungspapier zum braunen Biomüllcontainer zu bringen“, so der Aufruf von Umweltstadtrat Hannes Niederkofler. Papiersäcke für die Sammlung des Biomülls gibt es in Packungen zu 50 Stück gegen Bezahlung auch im Recyclinghof oder im Büro Steuern und Gebühren im zweiten Stock des Rathauses.